1. Einleitung: Warum wir umdenken müssen
Der Gedanke der erneuerbaren Energien ist wichtig, wie sich auch in der aktuellen Politik immer wieder zeigt. Die Ressourcen auf dem Erdball sind nun einmal endlich. Weitere Konflikte, die die Kosten für vormals verwendete Energiegewinnungsmöglichkeiten, wie Kohle oder Gas, verteuern, spornen dazu an, mehr Energie zu sparen und die erforderliche Energie so umweltschonend wie möglich zu gewinnen. Letztlich zeigt auch der Klimawandel weltweit, dass das Ausbeuten der vormals genutzten Ressourcen ein Ende haben muss, will man der Erderwärmung mit allen ihren Folgen wirksam entgegentreten.
Recycling und Repowering, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Fairness sind Vokabeln, die heutzutage eine neue Bedeutung in allen Wirtschaftsbereichen erhalten haben. Vorhandenes soll so lange wie nur möglich genutzt werden. Neues soll so umweltverträglich wie nur irgendwie möglich hergestellt werden. Upcycling hat in diesem Bereich ebenfalls eine neue Bedeutung erlangt. PV Repowering bietet ein umfangreiches Tool, mit dem eine Erneuerung eines Kraftwerkes nichts mehr im Wege steht. Dabei ist der Willen zur Umsetzung in allen Gesellschaftsbereichen groß. Alle Produktionen von Gütern und auch der Transport dessen setzen Energie voraus. Und der Bedarf an Energie steigt immer mehr, will man von üblichen Ressourcen, wie Öl, Gas oder Kohle, loskommen. Insofern sollte die vermehrte Energiegewinnung aus den erneuerbaren Energien, wie beispielsweise Wind und Solar, immer weiter entwickelt und optimiert werden.
2. Definition: Was ist Repowering?
Unter dem Repowering versteht man die Erneuerung von bestehenden Energieversorgungsanlagen. Hierbei werden dann Teile bereits vorhandener Energieanlagenteile ersetzt und technisch optimiert. Hierdurch kann dann zumeist durch den technischen Fortschritt auch eine größere Energiemenge produziert werden. Oftmals erhöht sich der Wirkungsgrad der bestehenden Anlagen deutlich. Dabei werden die Altanlagen nicht komplett ersetzt, sondern lediglich im Hinblick auf die Leistung optimiert. In der Definition des Repowerings kann es auch zu einer Änderung des Anlagentyps kommen, wenn beispielsweise ein Kohlekraftwerk durch eine umweltfreundlichere Kraftwerksart ersetzt wird. Beim Repowering sind die Hürden für einen Anlagenbau sehr niedrig. Denn eine vorhandene Anlagengenehmigung erleichtert den Umbau. Weiterhin ist selten mit Bürgerprotesten zu rechnen, weil eine bestehende Anlage lediglich erneuert wird. Viele Bürgerproteste kommen häufig zum Tragen, wenn eine komplett neue Anlage in einem Gebiet errichtet werden soll.
3. Die Geschichte des Repowerings in Deutschland
Sehr häufig wird das Repowering im Windenergiebereich genutzt. Denn eine Windenergieanlage hat eine durchschnittliche Lebensdauer von circa 20 Jahren. Der technische Fortschritt im Bereich der Windenergiegewinnung ist allerdings sehr schnell. Oftmals rentiert sich eine beschleunigte Erneuerung der Anlagen schon nach wenigen Jahren für den Betreiber, sodass nicht zwingend immer die Lebensdauer einer Ursprungsanlage abgewartet wird, um eine Erneuerung umzusetzen. So werden häufig vor Ablauf der Nutzungsdauer ältere und kleinere Windenergieanlagen durch neue und größere Anlagen ersetzt.
4. Für und Wider: Die Diskussion über Repowering
Das Repowering bietet zahlreiche Vorteile. Zum einen ermöglichen neue Anlagen eine effektivere Energiegewinnung aus Wind. Darüber hinaus sind technisch neue Anlagen auch laufleise, wenn man mit den ersten Anlagenbauten vergleicht. Denn größere Rotordurchmesser laufen langsamer und mit sinkender Drehzahl sinkt auch automatisch der Geräuschpegel, was für die Allgemeinheit, die dort wohnt, angenehmer ist. Die Erneuerung alter Anlagen hat allerdings technisch auch noch weitere Vorteile. Durch eine bessere Aerodynamik der Flügel sind die neuen Anlagen auch verträglicher mit den bestehenden Stromnetzen. Der Stromertrag einer neuen Anlage ist deutlich erhöht.
Weiterhin ist es in bestehenden Windparks aufgrund der Leistungssteigerung nicht zwingend erforderlich, exakt dieselbe Zahl an Windkrafträdern aufzustellen. Die neueren Anlagen sind leistungsstärker und größer. Dies kann nach dem Repowering optimiert werden, obwohl zumeist weniger neue Anlagen aufgestellt werden. Gleichzeitig können mit dem Neuausbau der Windkraftparks auch Planungsfehler von damals leicht korrigiert werden. Wenn beispielsweise die Abstände zur Wohnbebauung zu gering waren, kann die Neuausrichtung und Optimierung des Parks eine deutliche Verbesserung geben. Vielfach können auch Parks zusammengelegt und umstrukturiert werden. Hierbei sind dann die neuen Abstandsregeln einzuhalten und auch auf die Lärmbelästigungen Rücksicht zu nehmen.
Auch für Betreiber von Windkraftanlagen bietet der technische Fortschritt viele Vorteile, die sich rechnen. Denn immer wieder wurde beobachtet, dass sich die Volllaststundenanzahl erheblich steigern lässt, wenn bestehende und veraltete Anlagenbereiche erneuert werden. So kommt es oftmals zu einer doppelten bis verdreifachten Energiegewinnung durch die Modernisierung der Anlagen. Hierdurch arbeiten Windparks effizienter. Weiterhin sind neuere Windkraftanlagen zuverlässiger und auch im Hinblick auf die Wartung weniger anfällig, sodass eine erhebliche Kostenersparnis gegeben ist und die Betreiber zuverlässiger wirtschaften können. Der Vorteil des Repowering für Betreiber liegt auch darin, dass vorhandene Standorte einen Bestandsschutz haben. Neue Standorte müssen erst geplant sein und für den Bau genehmigt sein. Das kostet viel Zeit und damit auch Geld. Darüber hinaus hat die Politik durch das Erneuerbare Energien Gesetz wirtschaftliche Anreize für die Optimierung bestehender Anlagen geschaffen, die die Betreiber gern nutzen.
5. Expertenmeinungen: Was sagen die Fachleute?
Experten bemängeln am Repowering, dass nicht alle vorhandenen Windkraftanlagen entsprechend erneuert werden können, damit größere, höhere und effizientere Anlagen aufgestellt werden können. Beispielsweise können Gründe der Gefährdung des Luftverkehrs gegen ein derartiges Repowering sprechen. Vielfach kann es auch sein, dass der Bodenuntergrund es nicht ermöglicht, effizient Repowering Maßnahmen durchführen zu können. Denn schwierige Untergrundverhältnisse erfordern eine besondere Behandlung eine zusätzliche Beachtung im Bau. Das kann wiederum die Kosten für das Repowering für die Betreiber derart erhöhen, dass die Erneuerungsmaßnahmen wirtschaftlich unzureichend sind. Darüber hinaus ist auch zu beachten, dass nicht jeder Standort eine Erneuerung mit größeren Anlagen möglich macht. Das gilt beispielsweise dann, wenn schon die Anlieferung der großen Bauteile nahezu unmöglich wird, und auch keine Installation aufgrund der Anlagengröße möglich ist.
6. Zukunftsaussichten: Wo steht das Repowering in Deutschland?
Die Bestrebungen nach einem umfassenden Repowering werden immer mehr gefördert. Eine Optimierung vorhandener Anlagen ist sowohl für die Betreiber, die Anwohner und die Nutzer ein großer Gewinn. Aus diesem Grund wird technisch immer mehr entwickelt, damit sich dieser Grundgedanke des Repowering optimal durchsetzen kann. Immer weiter wird versucht, die Hemmnisse durch technischen Fortschritt zu ersetzen, damit ein Repowering auch in vielen Windparks möglich wird, obwohl dort vielleicht unterschiedliche Boden- und Platzvoraussetzungen gegeben sind. Denn das Streben nach erneuerbaren Energien ist auch politisch sehr gewollt. Der Energiebedarf ist hoch und die Ressourcen verknappen sich immer mehr. Um so wichtiger ist es, die politische Kraft auch in das Repowering zu investieren. Schnell und effizient können vorhandene Windkraftanlagen optimiert werden, ohne lange Genehmigungsverfahren auf sich nehmen zu müssen.